Videoüberwachung

Ich laufe über den Mitarbeiterparkplatz einer großen Firma. Etwa fünfzig Meter vor mir steht mitten auf dem Parkplatz ein silbergrauer Passat mit laufendem Motor und offener Fahrertür. Direkt daneben steht einer im dunklen Anzug, sieht aus wie ein Geschäftsmann auf Reisen. Beim Näherkommen sehe ich, dass er auf den Parkplatz pinkelt, ganz offen und ungeniert.

Er hätte sich natürlich an einen der Bäume stellen können, die es da gibt. Oder er hätte an den Rand fahren können, wo es Büsche gibt. Sich so mitten in die Öffentlichkeit zu stellen ist schon komisch, zumal da immer Leute unterwegs sind und der Parkplatz videoüberwacht wird. Mir wäre unwohl bei dem Gedanken, dass die Sicherheitsleute mich beim Pinkeln filmen und das Video vielleicht in ihre Sammlung aufnehmen. Und dass jemand das vielleicht online stellt und ich auf den Bildern zu erkennen sein könnte. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass das jemand findet, der mich kennt, gering sein mag – das Risiko würde ich nicht eingehen wollen.

Aber egal, jeder muss selbst wissen, wo er wie und wobei gesehen werden will.

Autor: gnaddrig

Querbeet und ohne Gewähr

Ein Gedanke zu „Videoüberwachung“

In den Wald hineinrufen

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