Dreist gesprüht

Brücke gesehen, Dosen rausgekramt, draufgehalten.

Autor: gnaddrig

Querbeet und ohne Gewähr

8 Kommentare zu „Dreist gesprüht“

  1. Das ist das Problem bei illegalen Graffiti: die Künstler werden auch von ihresgleichen nicht respektiert – oder genauer gesagt, es herrscht seit jeher eine Art Krieg zwischen den unterschiedlichen Sprayer-Crews! Da fragt man sich doch, ob die Jungs (Mädels sind eher selten an den Dosen) ihre Battles nicht besser in den Cyberspace verlegen sollten, Grafikprogramme mit graffiti-tauglichen Funktionen dürfte es mittlerweile genug geben… und dann kann man auch in die dritte Dimension gehen, vielleicht wachsen auf diese Weise Graffiti-, Raytracing- und Retro-Demo-Szene (bei letzterer ist die Ästhetik sowieso schon immer von Graffiti beeinflusst) zusammen? Aber dann würden sich wahrscheinlich manche Online-Sprayer auf das Hacken von Grafitti-Seiten spezialisieren („crossbombing“ würde man das dann wahrscheinlich nennen) und es sähe über kurz oder lang auch im virtuellen Raum so aus wie unter dieser Brücke…

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  2. Stimmt, es werden immer wieder ansehnliche und noch nicht abblätternde Graffiti übersprüht. Wenn dabei ein sehenswertes Werk entsteht, ist das ja noch erträglich, aber wenn einfach nur drauf rumgesaut wird, ist das schade. Wer’s selbst nicht kann (oder nicht die Zeit oder die Lust hat, was richtiges zu liefern) soll wenigstens die Sachen anderer in Ruhe lassen.

    Es ist ja auch nicht so, als gäbe es nicht genug triste Betonfläche, die mit etwas Farbe fast nur gewinnen kann…

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  3. @gnaddrig:
    „Wenn Du Dein digitales Afghanistan fertighast, kannst Du da ja die Wände freigeben“

    Dann wird aber die Kalligraphiepolizei (http://www.ismailmohr.de) dafür sorgen, dass ausschließlich in arabischer Schrift gesprüht wird! Nasta’liq, Naskhi, Thulluth oder meinetwegen auch Maghribi, aber arabisch muss sein!

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  4. Übrigens gibt es in Afghanistan (na ja, zumindest in Kabul) mittlerweile tatsächlich ein lebende Graffiti- bzw. Straßenmalerei-Szene: http://www.tolonews.com/arts-culture/t-wall-mural-nancy-dupree-portrays-her-hero – sogar im Prinzip staatlicherseits mit Wohlwollen betrachtet, auch wenn es manchmal Ärger mit der Polizei gibt. Die afghanische Polizei ist allerdings bekanntermaßen ein ziemlich trauriger Haufen von analphabetischen Schlagetots (war/ist die Polizeiausbildung nicht sogar ein deutsches Entwicklungsprojekt?), korrupt bis in die Knochen und vielerorts nichts anderes als noch eine weitere irreguläre Miliz, von denen es in Afghanistan nach wie vor viel zu viele gibt.

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In den Wald hineinrufen

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