Zweispurige Straße mit Straßenbahnschienen in der Mitte, Autos und Straßenbahn teilen sich die Fahrspuren. Außerdem sind am Straßenrand seit einiger Zeit in beiden Richtungen Fahrradstreifen aufgemalt. Die Straße ist also recht vollgepackt.
Ich sitze in einer Straßenbahn, die ein paar Sekunden steht (Rückstau an einer Ampelkreuzung ein Stück weiter) und dabei die Einmündung einer kleinen Querstraße blockiert.
Eine Frau mit besetztem Kinderanhänger ist auf dem (ausnahmsweise mal nicht zugeparkten) Fahrradstreifen unterwegs. An der Querstraße muss sie eine Notbremsung hinlegen, weil ein kleiner Mercedes SLK ihr direkt vors Rad fährt und dort stehenbleibt. Die ältere Frau am Steuer will in die größere Straße einbiegen, wird aber von „meiner“ Straßenbahn blockiert – zwischen Straßenbahn und Straßenrand ist dort nicht genug Platz zum Abbiegen. Warum sie überhaupt soweit vorgefahren ist, wo von vornherein klar war, dass sie würde abwarten müssen, bis die Straßenbahn weiterfährt, weiß man nicht.
Die Frau auf dem Fahrrad gestikuliert, die Frau am Steuer lässt sich nicht beeindrucken. Zurücksetzen und die Radfahrerin vorbeilassen, will sie nicht, obwohl sie nach hinten bis zum Horizont Platz hat. Sie schaut demonstrativ in die andere Richtung und wartet, bis die Straßenbahn endlich weg ist.
Die Radfahrerin hat die schlechteren Karten und kann nur warten, bis die Mercedes-Dame sich aus dem Weg bequemt. Ich finde sowas ziemlich ärgerlich.
Man möchte in solchen Momenten die Kamera zücken und demostrativ aufs Nummernschild richten. Wenn die Leute schon kein ewissen haben, die Möglichkeit von Strafe beunruhigt sie oft doch.
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Ja, den Reflex kenne ich auch.
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