Verspiegelt

Schicke Regionalbahn mit schicker Innenausstattung. Die Details wirken durchaus so, wie das auf Architekturzeichnungen immer aussieht: Hell, luftig, großzügig dimensioniert, elegant. Als ganzes betrachtet ist der Innenraum aber ziemlich zerklüftet und zusammengewürfelt, ein bisschen wie eine große Abstellkammer, die mit ein paar Sitzmöbeln und anderem Inventar vollgestellt wurde.

In der Mitte des Wagens ist ein großer ebenerdiger Raum für Fahrräder und großes Gepäck, mit Sitzen entlang der Fenster, durch eine riesige Toilette ungünstig unterteilt. An den Enden des Wagens, über den Radsätzen, sind die gewohnten Vierersitzgruppen, allerdings nur über mehrere Stufen zu erreichen. Die Sitze sind im Prinzip die gleichen, die man aus anderen Regionalzügen kennt. Insgesamt finde ich die Züge eher ungemütlich. Aber immerhin funktionieren sie, und ich muss in so einem Wagen ja nicht wohnen.

Was ich nicht verstehe ist, wie man solche Anzeigeelemente verbauen kann:

Elegant sind sie ja, aber die stark spiegelnde Glasabdeckung macht das Display schon bei verhangenem Himmel schwer lesbar. Bei richtigem Sonnenschein aus der falschen Richtung dürfte es mit der Lesbarkeit ziemlich vorbei sein. Testet das vor Auslieferung niemand? Wer kommt überhaupt auf die Idee, solche Anzeigen hinter Spiegelglas zu verstecken?

Autor: gnaddrig

Querbeet und ohne Gewähr

4 Kommentare zu „Verspiegelt“

  1. „Wer kommt überhaupt auf die Idee, solche Anzeigen hinter Spiegelglas zu verstecken?“

    Das müssen Designer sein, bei denen Coolheit (pardon, [verspiegelte Ray-Ban]Coooooooolheit[/verspiegelte Ray-Ban]) ganz eindeutig vor Funktion geht]! Dann will ich aber auch coooooooole atablanke Synthipop-Hintergrundmusik im CoooooooolExpress, um extrem cooooooool durch die Landschaft zu gleiten!

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  2. Controller. „Sagt mal, muss die Entspiegelungsfolie sein? Kann man nicht 0,23 € pro Zug einsparen?“ Prüfender Blick im Büro im rechten Winkel auf das Ding: „Geht doch. Nehmen wir.“

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In den Wald hineinrufen

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