Weggestellt (3)

Der Himmel ist grau bedeckt, die Hauswand ist fast weiß und leuchtet in dem diffusen Licht, die Schuhe sind ziemlich dunkel, da kommt meine Kamera an ihre Grenzen – diese Spanne in einem Bild schafft sie nicht ganz.

Zwei unterschiedlich belichtete und ansonsten identische Fotos übereinanderlegen bzw. zusammenschneiden, damit alles richtig belichtet ist, mag ich nicht, ich bearbeite meine Bilder immer nur als Ganzes nach. Auch hatte ich kein Stativ, um zweimal wirklich das gleiche Bild schießen zu können, und wenn die ausgeschnittenen Schuhe des einen Fotos nicht genau ins andere passen, ist das auch nicht schön.

Die Versuche, Schuhe und Wand beide halbwegs im rechten Licht zu zeigen, sind mir misslungen, wirlich zufrieden war ich mit denen nicht:

Aber da mich hier sowieso nur die Schuhe interessieren, nehme ich die Überbelichtung der Wand in Kauf. Genug Hintergrund für die Schuhe ist ja noch sichtbar.

Autor: gnaddrig

Querbeet und ohne Gewähr

8 Kommentare zu „Weggestellt (3)“

  1. Freut mich!

    Warum stellt man überhaupt gebrauchte Schuhe so säuberlich irgendwo ab? Und warum dort? Und warum zieht man vorher die Schnürsenkel raus?

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  2. Ja, aber wenn ich bei besserem Wetter wieder hingegangen wäre, wären die Schuhe sicher schon verschwunden gewesen. Und die Schuhe mitnehmen, bei besserem Wetter wieder hinstellen und dann drüber nachdenken wäre auch, hm, ungewöhnlich. Müssen wir also mit der Ungewissheit leben 😉

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  3. Die fotografischen Probleme mal beiseite. Mich interessiert der ethnologische Aspekt deines Motivs, In meinem Stadtviertel nimmt sowohl das Aussetzen von Büchern als auch der Schuhe zu, wobei ich ein gebrauchtes Buch gerne mitnehme, aber mich immer wieder frage, wer gebrauchte Schuhe nimmt bzw. was sich die denken, die Schuhe aussetzen. Manchmal werden Schuhe auch an Schnürsenkeln zusammengebunden und über Stromleitungen geworfen, ein seltsames Ritual.

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  4. Sehr schön, wahrscheinlich die Schuhe von dem, der in dem Keller festgehalten wird, er war wohl zu neugierig beim hereinlinsen…. *fg* … eigentlich sieht es für mich ja eher nach Arbeitsschuhen aus, die der Besitzer nach dem streichen zum lüften/trocknen kurzerhand durchs Kellerfenster rausgestellt hat. 😀

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  5. @ Jules van der Ley: Dass Sachen an der Straße ausgesetzt werden, passiert hier in der Gegend auch immer häufiger. Das sind v.a. Bücher, aber gelegentlich auch Haushaltsgeräte, meistens in Kartons, meistens mit Zettel „zum Mitnehmen“ oder so dabei. Manchmal auch Möbelstücke. Kleidung oder Schuhe eher selten. Insgesamt scheint das aber üblich zu werden, noch brauchbare Sachen nicht einfach wegzuwerfen, sondern auf diesem Weg anzubieten.

    Was es mit den Schuhen auf sich hat, weiß ich nicht. Diese hier stehen, wie auch die beiden vorigen Paare, die ich fotografiert habe, stehen zu ordentlich für verloren. Geklaut und weggeschmissen ist auch nicht plausibel bei den alten, abgenutzten Tretern.

    Zusammengebundene und über Stromleitungen geworfene Schuhe habe ich auch schon gesehen, hier zum Beispiel, oder hier. Warum das wer macht, weiß ich aber nicht. Dumme Scherze vermutlich, vielleicht jemandem geklaute Schuhe als Ätschi-bätschi an sichtbare Stelle gehängt oder sowas.

    @ Jo Wolf: Hmja, die Schuhe passen schon zu dem Szenario, aber die fehlenden Schnürsenkel nicht. Und wer stellt Schuhe, die er noch zu behalten gedenkt, in ein Kellerfenster, das direkt auf den Bürgersteig geht? Auf dem Dorf vielleicht, aber sicher nicht in der Stadt.

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In den Wald hineinrufen

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