Das ist wieder die Stahlseilskulptur von neulich. Die finde ich mit dem einen Foto nicht angemessen behandelt, ich gehe also hin, um noch ein bisschen dran herumzufotografieren.
Als ich mein Stativ aufbaue und die erste Probeaufnahme mache, kommt ein Paar mit einem kleinen Kind vorbei. Der Junge, vielleicht drei Jahre alt, bleibt stehen, schaut mir zu und fragt die Eltern: „Was macht der da?“ Die Mutter: „Geh doch und frag ihn!“ Der Junge kommt dann tatsächlich zu mir: „Was machst Du da?“
Ich gehe in die Hocke und erzähle ihm, dass ich dieses Ding aus Drahtseil interessant finde und da jetzt Fotos von machen will, auf denen die Ausbuchtungen wie eine Hügellandschaft aussehen. Aus seiner Warte sieht man allerdings nur ein großes bauchig-formloses Etwas aus Draht. Darum frage ich ihn, ob ich ihn kurz hochheben darf, um ihm zu zeigen, was ich meine (die Eltern stehen drei Meter weiter und beobachten das halb amüsiert, halb fasziniert).
Er ist einverstanden. Ich hebe ihn also hoch, sodass er ungefähr den Blick hat, den ich aufnehmen will, und zeige ihm, wie er den Kopf auf die Seite kippen muss, dass er meine vorgestellte Hügellandschaft sieht. Dann setze ich ihn ab und zeige ihm mein erstes Probefoto auf dem Display der Kamera, ähnlich wie das oben. Er findet auch, dass das hügelig aussieht, aber ich habe den Verdacht, dass er nicht recht versteht, warum ich so ein Foto überhaupt machen will. Erwachsenenkram eben – muss man nicht verstehen, ist einfach so. Er wirkt trotzdem ganz zufrieden.
Wir verabschieden uns, er geht zu seinen Eltern. Die Mutter fragt: „Und, kann er das?“ Der Sohn, ein bisschen stolz und zugleich ein bisschen erleichtert nach überstandenem Abenteuer: „Ja.“ Dann ziehen sie zusammen ab.
Die Idee zu dem Landschaftsbild kam mir übrigens beim Basteln an dieser Spielerei:
Ein Gedanke zu „Drahtlandschaft“