Wörter (2)
Veröffentlicht: 12.06.2019 Abgelegt unter: Mein Senf dazu | Tags: Sprache, Vorliebe, Wortschatz 13 KommentareEs hat sich wieder was angesammelt.
Wörter, die ich auch nicht mag:
Umtrunk (das Wort, nicht die Veranstaltung, die kann alles zwischen unerträglich und recht nett sein)
Knolle (wenn das Wort in journalistischen Texten als Synonym für Kartoffel verwendet wird, noch schlimmer und eigentlich unsäglich ist tolle Knolle oder so. Noch schlimmer finde ich es nur, ergänzt meine Frau, wenn sie -ideen oder, noch viel schlimmer, & co. an was dranhängen. Kartoffel & co – pfiffige Rezeptideen für die tolle Knolle. Das ist mein Cleaning Woman!, da werde ich zum Hulk.)
Nuff said (den Ausdruck, nicht das damit Ausgedrückte, wenn man nämlich meint, das bisher Gesagte reicht aus bzw. spricht für sich und muss nicht weiter ausgeführt werden. Eigentlich sehr elegant, wirkt auf mich aber irgendwie affektiert. Das gleichnamige Album von Nina Simone hat dagegen was. Ist zwar eigentlich nicht mein Stil, kann man durchaus hören.)
Wörter, wo ich bestimmte Verwendungen oder Formen nicht mag:
der Blog (in der Bedeutung der Blogartikel, der Blogbeitrag. Das ist, als ob man Zeitungsartikel Zeitung nennt – ich habe heute eine Zeitung über xy geschrieben/gelesen. Oder Radiosendungen Radio – ich habe eben einen Radio über yz gehört. Ein Blog (das Blog) ist ein Ort, an dem Blogbeiträge- texte, -artikel veröffentlicht werden.)
das Klientel (schönes Wort eigentlich, da schwingt häufig etwas subtil missbilligendes mit; großartiges Spielzeug, sehr sarkasmus- und süffisanztauglich. Ist aber grammatisch feminin, es heißt nicht das Klientel, sondern immer und nur die Klientel!)
Und zum Schluss noch ein paar Wörter, die ich mag:
Haderlump (das hat sowas Hotzenplotziges, Wohlig-Schauriges, klingt nach Räuberwald und Schurkereien, aber nicht nach wirklich Schlimmem)
Kaschemme und Spelunke (passen zum Haderlump. Da würden die Hotzenplotze ihren Slibowitz kippen, Übeltaten ausbaldowern und Schaurigkeiten erzählen.
Fun fact: Von einem ehemaligen Einwohner des Stadtteils Aachen-Kornelimünster habe ich bei einem Umtrunk in einer Kaschemme erfahren, dass die ihren Heimatort meist ‚Knolle‘ nennen. Nuff said.
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Völlig schmerzfrei 😀
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Alles eine Frage des Umtrunks…
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Haste die Ärmelschoner wieder zu eng gezogen, alter Haderlump? Darauf einen Slibowitz.
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Kann ich als Fast-Solcher bestätigen.
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Ausbaldowern: Duden ist deiner Ansicht, aber meinereines Ansicht nach bezieht sich ausbaldowern nur auf den Ort des Geschehens, nicht auf die Tat selbst.
Für deine Anglizismen-Liste habe ich noch been there, done that. Wird allerdings auch in Transpondien meist ironisch gebraucht, von daher wieder OK.
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An been there, done that habe ich mich bisher noch nicht gestört.
Das mit ausbaldowern verstehe ich nicht, was meinst Du damit? In meinem Beispiel sitzen die Hotzenplotze in der Spelunke und planen ihre Untaten.
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Ausbaldowern bezieht sich bei mir auf das Auskundschaften z.B. eines Hauses, in das man einbrechen möchte. Das planende Herumsitzen in Spelunken wäre dann aushecken. Das scheint aber meine Spezialität zu sein. Wie gesagt, Duden ist deiner Meinung…
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Ah, ok, stimmt, auskundschaften kann es auch bedeuten. Das war mir jetzt nicht wirklich geläufig. Aber aushecken ist auch schön, das würde ich aber eher mit Dumme-Jungen-Streichen und so Sachen in Verbindung bringen, weniger mit Straftaten.
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Kann ich alles unterschreiben. Außer Umtrunk, was stört?
Weils unser Medium betrifft: „Ich habe einen Blog geschrieben“, da rollen sich mir die Fußnägel hoch.
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Ich mag einfach das Wort Umtrunk nicht, könnte aber gar nicht sagen warum oder seit wann.
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Was ist wohl eine Superknolle? Antwort des NDR hier</aA
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Ansonsten ist ja Kartoffel ein Spitzname für Deutsche, dann müsste man Knolle auch in der Bedeutung verwenden können. Dann wären tolle Knolle und Superknolle natürlich irgendwelche Helden…
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