Sachensucher

Handy verloren oder irgendwo liegengelassen? Ärgerlich. Hoffentlich passwortgeschützt und gesperrt, sonst kann es dreifach unangenehm werden. Egal, ob das Handy bei irgendeiner Gelegenheit aus der Tasche fällt oder ob man es bei Feierabend im Büro liegenlässt (noch schlimmer: auf dem Weg ins Wochenende; ganz schlimm: auf dem Weg in den Urlaub) –  es ist lästig. Je mehr man im Alltag das Smartphone benutzt, desto mehr fehlt es, wenn es weg ist.

Zum Glück kann man solchen Unannehmlichkeiten vorbeugen. Man braucht nur einen Schlüsselanhänger mit einem Chip, der Krach schlägt, sobald man sich über eine voreingestellte oder vom Benutzer festzulegende Distanz vom eigenen Smartphone entfernt. Ob das Ding dann nun blinkt, piepst oder vibriert kann man nach persönlicher Vorliebe einstellen. (Oder ein Implantat speist eine entsprechende visuelle Meldung direkt in den Sehnerv, aber so weit ist man wohl noch nicht.)

Soweit so gut, nie wieder Handy irgendwo vergessen, die Geschichte könnte hier zuende sein. Aber das ist mir zu simpel, das hätte man vermutlich vor dreißig Jahren schon so bauen können, damit kann man heute Weiterlesen „Sachensucher“

Verkannt

Der Mülleimer für Recyclingmüll in der Küche ist ein bisschen voll. Also, ziemlich voll. Der Deckel geht nicht mehr zu und es fängt an, dass bei Durchzug einzelne Teile dort ins Rutschen kommen und abstürzen. Da die Versorgung der Mülleimer meine Aufgabe ist, wird die, sagen wir’s freundlich, Bitte an mich herangetragen, da doch vielleicht mal was zu unternehmen.

Meine Erklärung, der Müll sei gar nicht zu voll, das sei vielmehr Absicht, ich wartete nämlich darauf, dass der Müllberg auf dem Eimer durch sein Gewicht den Müll im Eimer zu einem sauberen, soliden Block komprimieren würde, den in die Mülltonne zu tragen dann wesentlich lohnenswerter wäre als so eine lose mit fast nur Luft gefüllte Mülltüte. Diese Erklärung also verfängt nicht recht.

Dann fange ich an, mein Fernziel in Sachen Müllentsorgung zu beschreiben: Wenn da genug Müll angehauft sei, müsste ein winziges Schwarzes Loch Weiterlesen „Verkannt“

Globus 2.0

Globus, kennt jeder. Bunte Kugel, unbeleuchtet physikalische Darstellung der Erde, beleuchtet politische Darstellung, oder umgekehrt. Fast immer schon wenige Monate nach Anschaffung veraltet. Als Kind fand ich Globen total faszinierend (Atlanten auch) und habe mich damit in ferne Länder geträumt, mögliche interessante Wohnorte für die (selbstverständlich rein hypothetische) spätere Auswanderung gesucht und große Zusammenhänge entdeckt, etwa dass die Westküste Afrikas und die Ostküste Südamerikas gut ineinanderpassen.

Aber irgendwie sind die Dinger auch langweilig. Im Prinzip bloß aufwändige Nachttischlampen mit viel Platzbedarf und wenig Leuchtkraft. Teure Nachtleuchten für Kleinkinder sozusagen. Informationsgehalt und didaktisches Potenzial sind überschaubar und schnell ausgeschöpft. Da müsste man eigentlich Weiterlesen „Globus 2.0“

Spinnenklöppeln

Meine Jüngste hat neulich gefragt, was Klöppeln ist. Die kurz improvisierte Erklärung der Technik hat sie mit „Cool, können wir das mal machen?“ quittiert. Dem steht natürlich die Kleinigkeit entgegen, dass wir die nötige Ausrüstung nicht haben. Und nur zum Ausprobieren kaufen wir auch nicht das ganze Zeug.

Wenige Minuten später hatte sie sich das Spinnenklöppeln ausgedacht. Das geht so: Weiterlesen „Spinnenklöppeln“

Dosiermaschine

Manche Leute essen zum Frühstück Cornflakes, ich auch gelegentlich. Es ist aber gar nicht so einfach, da alles richtig hinzukriegen.

Wenn man nämlich Cornflakes in eine Schüssel tut und Milch drübergießt, sehe ich da zwei Probleme: Erstens ist es schwierig, das richtige Verhältnis von Cornflakes und Milch zu finden – entweder bleibt am Ende wahnsinnig viel Milch übrig, mit der man dann nur bedingt was anfangen kann oder mag, oder die Cornflakes bleiben fast völlig trocken. Zweitens sind die ersten paar Löffel Cornflakes, die man isst, noch schön knusprig, die letzten Löffel der Portion dann völlig durchgeweicht und matschig. Nicht jeder mag es, wenn die Cornflakes so durchweicht sind (da musste ich an Meg Ryan in Harry und Sally denken, wie sie über ihre ideale Hochzeitstorte spricht, wo die Soße extra gereicht wird, weil nicht jeder es mag, wenn die Soße den Kuchen durchweicht oder so ähnlich, habe jetzt keine Lust, die Stelle zu suchen).

Zum Glück naht Abhilfe aus meiner Erfinderwerkstatt: Die geniale Cornflakes-Dosiermaschine würde Weiterlesen „Dosiermaschine“

Fehleinschätzungen

Es kommt immer wieder vor, dass Leute, die es eigentlich besser wissen sollten, grandiose Fehleinschätzungen vom Stapel lassen. Die fliegen ihnen dann oft früher oder später ebenso grandios um die Ohren.

Thomas J. Watson, seines Zeichens Vorstandsvorsitzender von IBM, soll 1943 gesagt haben, er glaube, dass es auf der Welt einen Bedarf von vielleicht fünf Computern geben werde. Ob er das wirklich gesagt hat, ist nicht belegt, und die Verbreitung dieses angeblichen Ausspruchs mag darin begründet sein, dass es zu schön ist, wenn ein Fachmann in seinem urgeigensten Fachgebiet derart danebenliegt. Egal, wer sich den Spruch ausgedacht hat, die Entwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt, dass er vollkommen falsch ist. Sogar Supercomputer gibt es mittlerweile deutlich mehr als fünf.

Bill Gates und seine Firma (oder waren es Steve Jobs und seine Firma? Egal.) haben die Bedeutung des Internets lange unterschätzt und sind erst sehr spät in die Entwicklung internetspezifischer Produkte eingestiegen. Heute Weiterlesen „Fehleinschätzungen“

Tischtennisbälle

Tischtennis ist ein schöner Sport. Nicht unbedingt zum Zuschauen, sondern zum Selbermachen. Es macht einfach Spaß, mir jedenfalls. Lästig ist nur, dass man ständig den verschlagenen bzw. verfehlten Bällen hinterherlaufen muss. Je nachdem, wieviel Platz um die Platte ist, kommen da ja schon mal ein paar Meter zusammen. Und während man Bälle holen geht, kann man nicht spielen. Da geht viel knappe Zeit verloren, und das ist schade.

Glücklicherweise habe ich eine Idee, wie man das ändern kann. Ballholkinder kann oder will sich nicht jeder leisten. Man muss also die Bälle daran hindern, wegzurollen. Klar, man könnte ordentlich üben und dann Weiterlesen „Tischtennisbälle“

Jalousien

Über das Problem mit der Sonne hatte ich ja schonmal geschrieben. Wenn die Sonne ins Büro scheint, sieht man am Bildschirm oft fast nichts mehr und kann ohne Fensterverdunkelung praktisch nicht mehr arbeiten. Das ist besonders im Winter doof, denn wenn die Sonne schonmal scheint, muss man sie aussperren, und bei Feierabend ist die Sonne lange untergegangen.

Datenbrillen waren ein paar Jahre lang der große Renner. Visionäre und Fortschrittsbegeisterte konnten sich lange kaum einkriegen, so viel Potenzial sahen sie in dem Konzept. Datenschützern ging es ähnlich, sie konnten nicht genug warnen vor den Risiken und Nebenwirkungen – immerhin ergänzen Datenbrillen die ohnehin schon omnipräsenten Ortungs-, Abhör und Überwachungswanzen (auch bekannt als Smartphone) um Augen. Privatsphäre adée, hieß es nicht ganz zu unrecht. Nun scheint der Hype um die Datenbrille weitgehend abgeflaut, das Thema ist weitgehend aus der Öffentlichkeit verschwunden, alles ist gut.

Bleibt mein Problem mit der Sonne im Fenster. Meine Lösung mit elektrochromen Fensterscheiben hat sich nicht durchgesetzt, wäre wahrscheinlich zu teuer und zu aufwändig. Aber jetzt habe ich eine andere, wesentlich zukunftsweisendere Idee. Die Medizin- und Prothesentechnik hat in den letzten Jahren gewaltige Fortschritte gemacht. Allein die jetzt bezahlbar zur Verfügung stehende Rechenleistung auf kleinstem Raum eröffnet Möglichkeiten, die noch vor 20 Jahren kaum denkbar gewesen wären.

Wer kaputte Ohren aber einen noch intakten Hörnerv hat, kann u.U. Weiterlesen „Jalousien“

Geschmacklosigkeiten mit Stil

Es gibt viel zu viel langweiliges, spießiges Zubehör für den Haushalt. Das fängt bei den Möbeln an. Die können pseudovolkstümlich in Eiche-rustikal-Optik daherkommen, nichtmehrganzdesignermodern in Ikeakiefer oder pseudohypermodern in Stahl und Glas. Passend dazu hat man dann retro-kitschig oder minimalistisch-postmodern gestaltete Elektrogeräte wie Waffeleisen, Toaster, Mixer usw.

Dazu von der Oma geerbte Räuchermännchen in Form eines lodentragenden Oberförsters. Oder altmodisch-dekorativ als zähnebleckende Soldaten getarnte Nussknacker, die man dann sehr hübsch im Fenster stehen haben kann. Alternativ gibt es Nussknacker, die aussehen wie Zangen oder wie Geräte, mit denen man zu festsitzende Flaschendeckel aufkriegt. Sehr funktional natürlich, aber auch irgendwie uncool.

Meine Frau schlägt jetzt vor, Nussknacker in Form von Totenschädeln zu bauen. Aufklappen, Nuss zwischen die Zähne, Weiterlesen „Geschmacklosigkeiten mit Stil“

Nassrasur im Internet der Dinge

Bei einem Bloggerkollegen habe ich von den ersten Gehversuchen eines bekannten Rasierklingenherstellers im Internet der Dinge gelesen: Seltsamkeiten. Die bieten anscheinend ein internetfähiges Nassrasierset an, mit dem man nach ein paar kleinen Formalitäten online Rasierklingen nachbestellen kann, wenn die alle sind.

Das ist ja irgendwie ganz witzig, gleichzeitig aber auch völlig unnütz und einigermaßen lächerlich. Weitergedacht sehe ich einen Haushalt, in dem alles und jedes Ding selbständig im Internet ist. Zahnbürsten, Waschmaschinen, Besteckschubladen, Toaster (die werden sogar sprechen, und wir werden sie dafür verfluchen!), Schuhbürsten, Möbelpoliturflaschen, Stromzähler, Türschlösser, Rauchmelder, Notizblöcke (Verzeihung, die sind schon seit Jahren nur noch virtuell im Smartphone vorhanden, Papier benutzt der moderne Mensch ja kaum noch, aber im Prinzip), Bierkästen, Ketchupflaschen, Rolläden, Dielenbretter, Kleiderbügel, alle sind sie im Internet und funken regelmäßig irgendwelche Statusmeldungen in die mittlerweile allgegenwärtige und unvermeidliche Cloud.

Das ganze wird soviel Bandbreite schlucken, dass die derzeit im Aufbau befindliche Breitbandversorgung davon weitgehend aufgefressen wird und Youtube wieder nur ruckelig läuft. Aber das ist eben der Preis der Innovation. Außerdem wird das die nächste Ausbaustufe mit nochmal mehr Bandbreite anstoßen, dann wird auch endlich jedes Reiskorn Weiterlesen „Nassrasur im Internet der Dinge“