Wahrscheinlich

Wahrscheinlich ist man urlaubsreif, wenn man Tee kochen möchte, aber Kandiszucker statt Teeblättern ins Teesieb löffelt und mit kochendem Wasser aufgießt. Egal, immerhin ist bald Wochenende und zugleich Tag der Arbeit, das ist dann sicher doppelt erholsam.

P.S.: Abgelenktheit durch ein fesselndes Buch kann ich in diesem Fall zuverlässig ausschließen. Das hole ich aber u.U. am Wochenende nach.

Geräuschkulissen

Derzeit sind bei uns wieder mal Irgendein-Depp-bohrt-irgendwo-immer-Tage. Im Nachbarhaus wird eine Wohnung entkernt und neu aufgebaut. Gut, das sind keine Deppen sondern Handwerker. Aber bohren tun sie dort ausgiebig. Tagelang haben sie Fliesen von den Wänden und Fußböden geschlagen und seit Beginn der Arbeiten ein Dutzend Anhänger Schutt abgefahren.

Der fiese Sound der dabei verwendeten Bohrhämmer findet in dem Stahlbeton der beiden Wand an Wand stehenden Häuser ideale Ausbreitungsbedingungen und ist mühelos in der Lage, die Ohren fast vollständig zu umgehen. Ohrstöpsel und aktiv lärmunterdrückende Kopfhörer halten den Krach nicht fern, aber mit Musik in den Kopfhörern kann man Weiterlesen „Geräuschkulissen“

Dimensionsübergreifende Inventur

Ich habe im Lauf meines Lebens so einige Ferienwohnungen in einer Reihe von Ländern erlebt. Die Wohnungen waren mal größer, mal enger, mal besser ausgestattet, mal weniger gut. Es waren schöne und weniger schöne dabei, gepflegte und vergammelte, ziemlich neue und reichlich runtergerittene. Eins haben fast alle gemeinsam: Die merkwürdige Ausstattung mit Geschirr, Besteck und Küchenutensilien, und zwar je länger die Wohnung schon als Ferienwohnung in Betrieb ist, desto wilder.

Dass in einer ausdrücklich als Nichtraucherwohnung vermarkteten Wohnung mehrere Aschenbecher stehen ist kurios genug. Ob eine Bowlenschale mit 12 passenden Gläsern sinnvoll ist, kann man diskutieren. Wenn das Inventar einer von Privatleuten vermieteten einzelnen Ferienwohnung nicht aus nagelneuer Designerware besteht, sondern die Eigentümer dort eigene Altbestände aufbrauchen, ist das auch nicht weiter ungewöhnlich.

Wenn aber in einer für maximal vier Personen ausgelegten Wohnung Weiterlesen „Dimensionsübergreifende Inventur“

Hochmut kommt vor dem Fall…

Neulich hatte meine Frau was auf den Herd gestellt und vergessen. Also zu garendes Essen und Wasser im Topf auf den Herd gestellt, die Herdplatte auf höchste Stufe gedreht, damit es schnell in Gang kommt, und war dann abgelenkt worden von einem Kind mit einem Problem. Als ich eine Weile später in die Küche kam, zischelte es leise aus dem Topf und es roch leicht angebrannt.

Also habe ich den Herd ausgeschaltet, das Zeug aus dem Topf gekippt, die dicke, festgepappte und unten etwas schwärzliche Schicht reichlich mit Wasser bedeckt und den Topf wieder auf den Herd und selbigen auf höchste Stufe gestellt, um das Angebrannte loszukochen. Durchaus Weiterlesen „Hochmut kommt vor dem Fall…“

Morgen ohne Tee

Manche Leute brauchen morgens ihren Kaffee, um in die Gänge zu kommen, manche brauchen eine Zigarette, manche auch ein Bier oder eine kalte Dusche. Bei mir ist es Tee. Morgens trinke ich immer Tee. So gut wie immer. Jeden Morgen, spätestens beim Frühstück. Eine Tasse schwarzen Tee mit Milch und Kandis.

Es kommt aber vor, dass es nicht klappt mit dem Tee. Ganz selten zwar, aber es gibt sie, die Morgen ohne Tee. Wenn ich krank bin und mir der Magen allzu schräg hängt zum Beispiel. Oder wenn ich so gründlich verschlafe, dass ich beim Aufwachen dann jäh aus dem Bett springe, mir im Tiefflug meine Klamotten greife und mich auf dem Weg zum Bahnhof im Laufen umziehe (und auf dem Bahnsteig merke, dass mir eine Socke fehlt). Da ist für Tee natürlich keine Zeit.

Oder wenn ich unterwegs bin und in der jeweils verfügbaren Gastronomie die üblichen merkwürdigen Vorstellungen von der Zubereitung schwarzen Tees herrschen, sodass ich mir das Gebräu nicht antun mag. (Obwohl, Weiterlesen „Morgen ohne Tee“

Ordnung wie gedruckt

Wir haben eine Bastelkiste, in der wir unser Bastelmaterial aufbewahren – Buntpapier, Fotokarton, Filz, Glitzerkram, Farbe, Klebstoff, Glasperlen, was weiß ich. Der Bestand ist im Laufe der Jahre erheblich gewachsen, und in der Kiste ist es unübersichtlich geworden. Deshalb haben wir jetzt mal versucht, den Inhalt ein wenig zu sortieren. Kleinkram sollte in durchsichtige Ziploc-Tüten. Farbdöschen oder -fläschchen in Pappschachteln oder durchsichtige Plastikdosen, Stifte ebenso. Dabei sollte gleiches mit gleichem einsortiert werden, es geht ja darum, die Sachen einfach auffindbar zu machen.

Nun hatten wir ein paar kleine Pappschachteln unterschiedlicher Formate und die eine oder andere Tupperdose zur Verfügung, um das Zeug ordentlich unterzubringen. Aber leider ist es mit diesen Behältnissen so, dass die oft knapp zu klein sind. Man kriegt die vorhandenen fünf Flaschen und drei Dosen Farbe und die zwei Lackstifte mit Müh und Not und viel Zirkelei gerade so drin unter, aber wenn eine Farbe dazukommt oder ein als Ersatz für eine verbrauchte Farbe gekauftes Gebinde ein anderes Format hat, passt es nicht mehr.

Und wenn man die so überladene Schachtel auch nur zu scharf anschaut, fällt was raus. Ordnung geht anders, also Weiterlesen „Ordnung wie gedruckt“

… aber fein!

Vor einer Weile hatte ich darüber geschrieben, wie man Tee kocht. Also nicht so sehr, wie andere Leute Tee kochen oder Getränke, die sie Tee nennen (die Problematik hatte ich natürlich gestreift), sondern wie ich das mache. Eben über die alleinrichtige Art, Tee zu kochen.

Nun bin ich darauf aufmerksam gemacht worden, dass nicht nur die Temperatur des Wassers beim Aufgießen für den Geschmack relevant ist, sondern angeblich auch der Sauerstoffgehalt. Sauerstoff kann sich in Wasser lösen. Je heißer das Wasser ist, desto weniger Sauerstoff kann es aufnehmen. Je länger man das Wasser kocht, desto mehr Sauerstoff verflüchtigt sich also. Wasser, das gerade erst anfängt zu kochen, müsste demnach mehr gelösten Sauerstoff enthalten, und das soll den Tee aromatischer machen als zu lange gekochtes Wasser, das erheblich weniger oder fast gar keinen gelösten Sauerstoff mehr enthält.

Bei Wikipedia ist man ebenfalls dieser Meinung. Tee, der mit sauerstoffarmem Wasser aufgegossen wird, schmecke leblos und fade, heißt es da. Wie schnell sich der Sauerstoff beim Erhitzen des Wassers verflüchtigt, weiß ich natürlich nicht. Kann gut sein, dass beim Erreichen des Siedepunktes schon gar keine nennenswerten Mengen Sauerstoff mehr gelöst sind. Ich habe ein bisschen herumgesucht, aber nichts Relevantes dazu gefunden.

Egal, es hat mich natürlich interessiert, ob es diesen geschmacklichen Unterschied tatsächlich gibt. Und wenn es ihn gibt, würde ich natürlich auch gleich Weiterlesen „… aber fein!“

Pädagogisch besonders wertvoll

Letzte Woche ist uns der Herbst- und Winterkatalog von livipur ins Haus geflattert. Das ist ein mir bisher nicht bekanntes Versandhaus für Kindersachen, ähnlich wie jako-o. Da gibt es Kleidung, Spielzeug, Möbel, jahreszeitlichen Schnickschnack und sonst alles mögliche für Kinder. Das sieht großenteils ganz nett aus und ist ansonsten nicht weiter bemerkenswert. Die Versuche, Mütter und Töchter im Partnerlook auszustaffieren, wirken etwas gezwungen. Außerdem: Welche erwachsene Frau mag sich im Alltag ernsthaft genauso wie ihre schreibunte Kindergartenprinzessin anziehen, und sei es nur auf dem Weg zum Kindergarten? Das ist fast so schlimm wie Micky-Maus-Schlafanzüge oder Hello-Kitty-Socken für Erwachsene. Aber gut, manchen mag das gefallen.

Interessant ist das sogenannte Titelangebot. Eine etwa fußballgroße, halbkugelförmige Schale aus Keramik zum Feuermachen. Das Ding heißt Zwergenfeuer und wird Weiterlesen „Pädagogisch besonders wertvoll“