Mitteilung

Mit der Bitte um freundliche Beachtung, Ihre Forstverwaltung.

Da hing vorletztes Jahr eine Warnung der Forstverwaltung, dass in dem Waldstück ein Raubvogel mit frisch geschlüpftem Nachwuchs niste und sehr aggressiv auf Spaziergänger losgehe. Man möge bitte vorsichtig sein, im Wald keine grellfarbene Kleidung tragen, nicht lärmen und Weiterlesen „Mitteilung“

Dada Dadada Ditdit Dadit

Manchmal ist die Stimme weg oder ihre Benutzung ist zu schmerzhaft, etwa wegen Erkältung. Wer nicht einfach warten kann, bis das Elend abgeklungen ist, braucht für die persönliche Kommunikation einen einfach zu bedienenden Ersatzkanal.

Zu diesem Zweck habe ich mir zusammen mit meiner derzeit ebenfalls erkältungebedingt stimmbeeinträchtigten Tochter einen Morsekommunikator ausgedacht: Ein kleines handliches Gerät mit einem gut ausbalancierten Knopf, der als Morsetaste dient. Damit äußert man dann einfach per Morsezeichen, was mündlich zu sagen einen Halssschmerz oder Heiserkeit hindert. Nach einer kurzen Eingewöhnung wird man schon bald flüssig morsen können, das ist deutlich einfacher als Schreibmaschine mit Zehnfingersystem, vielleicht vergleichbar mit Daumenbedienung der Smartphonetastatur.

Die Ausgabe kann als Ton, Licht, Vibration oder Rauchsäule oder in beliebigen Kombinationen erfolgen. Der Morsekommunikator kann per Bluetooth o.ä. Weiterlesen „Dada Dadada Ditdit Dadit“

Fernmündlich

Das klassische Festnetztelefon, das ab dem späten 19. Jahrhundert verwendet wurde, übertrug Geräusche in einem Frequenzband von 300 bis 3400 Hertz. Man hätte auch höhere Frequenzen übertragen können, das wäre aber wohl aufwändiger und damit teurer geworden. Also hat man es bei dem genannten Frequenzband belassen. Immerhin liegen die für die Verständlichkeit der Vokale wichtigen Formanten alle innerhalb dieses Frequenzbandes, theoretisch waren die akustischen Voraussetzungen für flüssige Kommunikation am Telefon also gegeben.

In der Praxis war das aber nicht so. Die bis mindestens in die 80er Jahre in Deutschland üblichen Telefone waren von der Klanqualität nicht eben überragend. Die Leitungen waren auch oft nicht so besonders gut. Je nachdem, von wo oder wohin man telefonierte, konnte es schon rauschen, knistern, pfeifen oder knattern in der Leitung, manchmal hörte man auch ein fremdes Gespräch leise mit, wenn irgendwo eine Isolierung nicht funktionierte, Feuchtigkeit eingedrungen war oder was weiß ich. Aber auch bei normalguten Verbindungen konnte man leicht s und f verwechseln, oder k, p und t. Außerdem waren die Hörer oft ziemlich leise (und nicht einstellbar), und viele Leute hatten Probleme, am Telefon alles richtig zu hören.

Diese widrigen Umstände haben zu gewissen Anpassungserscheinungen geführt – viele Leute sprechen bis heute am Telefon besonders laut und oft auch deutlich langsamer als normal.

Nun dürften Telefone heutzutage in aller Regel Weiterlesen „Fernmündlich“

Heute leider gratis

Kürzlich wurde in der Nähe ein neuer Parkscheinautomat montiert. Zuerst war der alte entfernt worden, und bis der neue angebracht werden konnte, hing an der Stelle ein Schild mit der Aufschrift:

Das Tiefbauamt ersetzt hier einen störungsanfälligen Parkscheinautomat [sic!] durch einen neuen Gerätetyp. Die Arbeiten werden in wenigen Tagen abgeschlossen sein.

Bitte legen Sie zwischenzeitlich die blaue Parkscheibe aus.

Die maximale Parkzeit beträgt 2 Stunden.

Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Tiefbauamt/Verkehrslenkung

Mittlerweile ist der neue Automat in Betrieb. Ein schönes, modernes und (hofft das Tiefbauamt/fürchtet die parkscheinpflichtige Bevölkerung) weniger störungsanfälliges Gerät. Wer dort parken will, kann muss also wieder Weiterlesen „Heute leider gratis“

Take me to your leader

Immer wieder wird berichtet, Außerirdische hätten die Erde besucht, um mit der Menschheit Kontakt aufzunehmen. An allen Ecken und Enden wird außerirdische Einmischung vermutet oder herbeifantasiert. Auch deutet man gern historische und prähistorische Ereignisse so um, dass sie irgendwie mit Außerirdischen zu tun haben. Man findet etwa Darstellungen von Astronauten an jahrhundertealten Kathedralen, findet Ufos und Außerdische auf Hieroglyphen, Laptops im antiken Griechenland und so weiter und so fort. Der Eingeweihte kennt die einschlägigen Stichwörter, etwa Area 51, Roswell, die Pyramiden in Ägypten und in Zentralamerika, Tibet, Neuschwabenland im hohlen Erdinneren, Ufo-Sichtungen.

Ganze Geschäftsmodelle basieren auf diesem Unfug. Erich von Däniken und andere verdienen mit einschlägigen Büchern und Vorträgen ihr Brot, die Raelianer glauben, die Menschheit sei von Außerirdischen gebastelt worden, und eine blühende Industrie wuchert um das Geschäft mit dem Außerirdischen, sei es, dass man sich an sie ranwanzen will, sei es dass man sich vor ihnen schützen will.

Die Außerirdischen, heißt es oft, seien technisch und auch sonst in jeder Hinsicht unendlich viel weiter fortgeschritten als die Menschheit, hätten eine allerhöchstentwickelte Zivilisation und Weiterlesen „Take me to your leader“

Themen

Im Schaufenster einer Fahrschule gesehen:

themen_im_monat_juli

So richtig informativ finde ich das jetzt nicht. Was ist denn Thema 4? Es kann natürlich sein, dass jeder Fahrschüler dort eine Art Lehrplan erhält, wo die Themen aufgelistet sind, die er sich in der Fahrschule anhören muss, und dass da dann auch draufsteht, was sich hinter den Zahlen verbirgt. Andererseits steht hier ja bei den Themen 13 und 14 wenigstens ein Hinweis darauf, worum es geht. Warum nicht auch beim Rest? Oder richten sich diese beiden Veranstaltungen nur an Leute, die einen Führerschein der Klasse B/BE anstreben, und die anderen Themen sind für alle oder für alle anderen?

Rätsel über Rätsel. Es sieht fast so aus, als hätte jemand eine Vorlage kopiert, nicht (vollständig) ausgefüllt und vor dem Aushängen nicht nochmal durchgeschaut. Gut, dass ich meinen Führerschein schon habe…

Stellwerkstörung

Neulich auf dem Heimweg. Während ich auf den Zug warte, läuft die Mitteilung über die Anzeigetafel am Bahnsteig, der Zug ende heute in [nächster Ort]. Über Anschlusszüge u.ä. werde per Ansage im Zug informiert.

Mir ist es im Prinzip egal, wo ich auf den Schienenersatzverkehr warte, also steige ich ein. Im Zug weiß niemand etwas, denen hat noch niemand etwas gesagt. Dementsprechend schrecken sie auf, als der Lokführer ungefähr eine Kirschkernspuckweite vor [nächster Ort] durchsagt, der Zug ende hier wegen einer Stellwerkstörung bzw. fahre gleich wieder zurück, man solle also aussteigen. Anschlusszüge? Schienenersatzverkehr? Zeitrahmen der zu erwartenden Verzögerung? Kein Mucks.

Wir also alle raus aus dem Zug. Auf dem Bahnsteig Weiterlesen „Stellwerkstörung“