Die Wogen geglättet…
Schlagwort: Kunst
Battery may explode or…
Manchmal sieht man im Vorbeigehen wirklich wundersame Dinge. Das hier liegt auf einem schulterhohen Schaltkasten.
Das Lebkuchenfragment hat anscheinend mindestens einen der Regengüsse der letzten Tage unter freiem Himmel mitgemacht. Die Batterie könnte unter einen Lkw geraten sein oder Weiterlesen „Battery may explode or…“
Drahtlandschaft
Das ist wieder die Stahlseilskulptur von neulich. Die finde ich mit dem einen Foto nicht angemessen behandelt, ich gehe also hin, um noch ein bisschen dran herumzufotografieren.
Als ich mein Stativ aufbaue und die erste Probeaufnahme mache, kommt ein Paar mit einem kleinen Kind vorbei. Der Junge, vielleicht drei Jahre alt, bleibt stehen, schaut mir zu und fragt die Eltern: „Was macht der da?“ Die Mutter: „Geh doch Weiterlesen „Drahtlandschaft“
Gewickelt
Erinnert mich irgendwie an das hier, ist aber aus Stahlseil gestaltet, genauer: Aus altem Aufzugseil.
Gurkensalat
Plakat einer Kunstausstellung, der fettgedruckte Titel ist ein Zitat von Philipp Reis aus der Frühzeit des Telefonierens: Das Pferd frisst keinen Gurkensalat.
Ein Mann und eine Frau laufen zusammen dran vorbei, beide wohl so Mitte 50, sie in zivil, er in Blaumann und Bauarbeiterhelm. Er liest den Text vor, sinniert kurz, fängt dann halblaut an zu extemporieren: Das Pferd frisst keinen Gurkensalat? Stimmt nicht, das ist reine Propaganda. Das Pferd frisst die ganze Zeit Gurkensalat. Ich hab’s genau gesehen, das frisst nichts als Gurkensalat, schon immer. Man kann denen nichts glauben…
Waschgelegenheit
Alles da, was man zum Händewaschen braucht, aber trotzdem ist die Installation nicht recht. Entweder hätte der Seifenspender an die rechte Seite gehört, oder der Wasserhahn hätte für rechtshändige Bedienung ausgelegt sein müssen. Wie man’s auch dreht und wendet, mit der Installation in dieser Form ist die Händewaschgelegenheit kaum unverkrampft nutzbar.
Man muss nur Weiterlesen „Waschgelegenheit“
Hörensagen
Ganz offensichtlich war der Steinmetz, der die Fauna am Chor des Basler Münsters gestaltet hat, nie im Leben selbst in Afrika oder Indien und hat nie einen Elefanten gesehen. Das Gastspiel von Hannibal mit seinen Kriegselefanten hatte sich lange vor seiner Zeit (und außerdem viel weiter südlich) zugetragen. Fundierte naturkundliche Literatur oder gar brauchbares Bildmaterial über afrikanische Wildtiere wird es damals nicht gegeben haben, ebensowenig zeitgenössische Berichte von Reisenden, die selbst solche Tiere gesehen hatten. Niemand in Europa wird damals eine Ahnung gehabt haben, wie diese Tiere in Wirklichkeit aussahen. Für Löwen gilt das wahrscheinlich genauso, die sind am Münster auch vertreten.
(Noch vor zweihundert Jahren zogen Schausteller mit Panoramakästen über die Jahrmärkte und zeigten gegen Bezahlung Bilder von fremden Orten. Da die überwiegende Mehrheit der einfachen Leute kaum je über einen Umkreis von ein paar Dutzend Kilometern um ihre meist verschnarchten und sterbenslangweiligen Heimatorte hinauskamen, wussten sie fast nichts von der weiten Welt, und deshalb waren solche Bilder von woanders eine sehr beliebte Unterhaltung. Eine einfache Postkarte vom Hof des Zaren oder aus Venedig muss damals für viele ungefähr so aufregend gewesen sein wie die Mondlandung Ende der 60er Jahre. Vor dem Hintergrund der heute allgegenwärtigen Bilderflut kann man Weiterlesen „Hörensagen“
Potemkinsche Flughäfen
Die Geschichte des neuen Berliner Flughafens BER ist ja nicht neu. Das zieht sich ja seit Jahren hin. Wir erinnern uns, ein paar Wochen vor dem ursprünglich angepeilten Eröffnungstermin (3. Juni 2012, obwohl die Inbetriebnahme eigentlich schon für 2007 vorgesehen war und man, wenn Wikipedia die Wahrheit schreibt, ganz ursprünglich sogar 1997 hätte eröffnen wollen) wurden technische Probleme geltend gemacht, der Termin sei nicht zu halten, man müsse sich bis November 2012 gedulden. Der Termin wurde natürlich auch bald wieder verworfen.
Seitdem fallen die Termine wie die Dominosteine, immer rechtzeitig vor dem gerade aktuellen Eröffnungstermin werden neue (oder verdrängte und wieder hochgekommene oder nur zum Spaß wieder neu aufgegossene alte) Probleme ruchbar und die nächste Verschiebung hängt in der Luft.
Jetzt hat anscheinend die deutsche Tochter von Imtech Insolvenz angemeldet. Imtech ist die Baufirma, die sich beim Bau des Berliner Flughafen seit Jahren mit Ruhm und Ehre bekleckert und technisch wie organisatorisch brilliert. Näheres dazu entnehme man der Tagespresse. Natürlich wird aus Anlass dieser Insolvenz der Eröffnungstermin mal wieder in Frage gestellt. Seit Jahren übliche Unkereien, der Flughafen werde sicher noch zu Lebzeiten unserer Kinder fertiggestellt oder alternativ bei Leipzig ganz neu gebaut, verlieren mehr und mehr an Witzigkeit. Wenn es so weitergeht, geht auch unsere Rente für das Projekt drauf. BER frisst den Bundeshaushalt still und heimlich auf.
Und mit Projekt habe ich jetzt auch endlich mein Stichwort erreicht. Das ganze, ist mir heute aufgegangen, ist nämlich gar kein Bauprojekt. Niemand Weiterlesen „Potemkinsche Flughäfen“
Alles für die Kunst
Klar, war ja nur eine Frage der Zeit, bis es mich treffen würde. Jetzt hat mir Carmen von UmamiBücher ein Blogstöckchen hingeworfen. In einem Kommentar. Öffentlich. (Und völlig off topic noch dazu!)
Meine erste Reaktion: Oh Schiet, hat jemand einen Eimer Sand, wo ich den Kopf reinstecken kann? Zweiter Gedanke: Löschen, bevor das jemand sieht. Aber Carmen wüsste dann doch bescheid, und ich will ja keine befreundeten Bloggerinnen vergrätzen.
Hätte ich, wie manche Blogger, alle Kommentare in die Moderation laufen lassen und nach Einzelprüfung freischalten sollen? Dann könnte ich jetzt so tun, als ob das Stöckchen im Spamordner gelandet wäre und ich es gar nicht gesehen hätte. Da ich bei Carmens Blog gelegentlich und gern vorbeischaue, es aber nicht ständig lese, könnte ich den Artikel über das Blogstöckchen dort auch gut übersehen. Und wenn ich sowas sehe, lese ich es meistens gar nicht. Naja, manchmal schon, aber das weiß ja auch wieder niemand. So tun als wäre nichts gewesen wäre also durchaus einigermaßen plausibel machbar.
Das wäre allerdings ausgesprochen stillos. Und davon abgesehen wäre eine Kommentarpolitik, wo alle erstmal in die Moderation kommen, auch diskussionshemmend. Nicht, dass bei mir besonders viel diskutiert wird, aber trotzdem, glimmender Docht und so. Moderation für alle würde das Blog, sagen wir, abweisender machen, weniger einladend. Bisher hatte ich auch keinen rechten Anlass, so restriktiv dranzugehen, etwa wegen ausufernder Trollerei und so. Und in Sachen Blogstöckchen würde es ja sowieso erst beim nächstenmal greifen, dieses Kind liegt ja jetzt schon im Brunnen, sozusagen.
Vielleicht lässt sich schon erahnen, dass ich kein großer Freund von Blogstöckchen bin. Ich mag die nicht, finde sie fast immer doof. Schon das Wort ist bescheuert. Blogstöckchen, blärgs. Klar, das ist eine gute Gelegenheit, neue Besucher abzukriegen, und man kann gleichzeitig Weiterlesen „Alles für die Kunst“
Mal keine Banane
Dass Leute (mehr oder weniger stilisierte) Bananen per Schablone an Hauswände sprühen oder pinseln, ist ein alter Hut. Auch wenn das mal als eine Art Kunstprojekt angefangen hatte, gibt es mittlerweile so viele Bananenbilder an Hauswänden, dass es banal und nichtssagend geworden ist. Nichts gegen diese Bananenbilder, die sind oft ganz witzig und lockern so manche dröge Fassade ein wenig auf. Aber mit der Zeit wird es langweilig. Banane, Banane, Banane.
Darum begrüße ich es sehr, dass hier tatsächlich mal jemand keine Banane an die Wand gemalt hat:
Drei rosarote Elefanten (obwohl die Farbe eigentlich eher eine Art deep purple ist, aber um Musik soll es hier jetzt nicht gehen). Aus der Nähe betrachtet Weiterlesen „Mal keine Banane“