Spinnenklöppeln

Meine Jüngste hat neulich gefragt, was Klöppeln ist. Die kurz improvisierte Erklärung der Technik hat sie mit „Cool, können wir das mal machen?“ quittiert. Dem steht natürlich die Kleinigkeit entgegen, dass wir die nötige Ausrüstung nicht haben. Und nur zum Ausprobieren kaufen wir auch nicht das ganze Zeug.

Wenige Minuten später hatte sie sich das Spinnenklöppeln ausgedacht. Das geht so: Graf Dracula oder so jemand hätte dressierte Spinnen, die ihre Fäden produzieren (ohne Leimbesatz natürlich) und sich dabei wie Klöppel über- und untereinander und umeinander herum bewegen. Am Ende hätte man dann die feinstdenkbare Klöppelspitze aus Spinnenseide.

Nun weiß ich nicht, wie haltbar Spinnenfaden so ist. Ich fürchte, damit kommt man nicht weit, außer man füttert die Tiere mit Spezialfutter oder bastelt denen ein Nylonfadengen ins Erbgut. Aber wenn man statt Spinnen vielleicht Seidenraupen zum Klöppeln nehmen könnte, spinne ich das mal weiter, käme dabei wahrscheinlich wirklich haltbares und brauchbares Gewebe heraus, wer weiß…

Autor: gnaddrig

Querbeet und ohne Gewähr

5 Kommentare zu „Spinnenklöppeln“

  1. Schöne Idee von Deiner Tochter.
    ich hab mal gelesen, dass Spinnenfäden extrem haltbar sind. Sie reissen nicht, wenn ein dicker Brummer ins hauchdünne Netz fliegt. Man müsste sie wohl ein wenig zusammendrehen um dickere Fäden zu gewinnen. Daraus spönne man dann ein weiches elastisches Hemd. Oder man klöppelte eines, aus feinster Spitze.

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  2. Gemessen an herkömmlichen Garnen und Kunstfasern sind Spinnenfäden bezogen auf ihre Dicke um ein vielfaches belastbarer und extrem dehnbar. Sie sind eben aber auch nur einen winzigen Bruchteil so dick. Erst allerneueste Entwicklungen von Spezialfäden kommen annähernd an Spinnenseide heran.

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  3. Die außerordentliche Belastbarkeit von Spinnenfäden wollte ich auch gar nicht in Zweifel ziehen. Nur bin ich nicht sicher, wie es mit der Waschbarkeit und damit Langlebigkeit der Fäden aussieht. Die höchste Belastbarkeit nützt wenig, wenn das Zeug je nach Umweltbedingungen nach wenigen Wochen verrottet. Deshalb der Schlenker zum Spezialfutter und zu den Seidenraupen.

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In den Wald hineinrufen

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