Wörterdingens

Aus der Abteilung Dad-Jokes sprachübergreifende Homophone:

Ich möchte meinen Stir-Fry (ich mag asiatisch inspiriertes Essen), der übrigens wie immer stöhrfrei ist (ich mag für die Zwecke dieses Textes keinen Fisch), möglichst störfrei essen (ich mag tatsächlich keine Unterbrechungen beim Essen).

Und warum nennen die Franzosen unverheiratete junge Frauen halb Englisch und halb irgendwie Dialektdeutsch verrücktes Mäuschen?

Außerdem, was ist ein grain assault und warum soll man Weiterlesen „Wörterdingens“

Zahlreiche Zahllosigkeiten

Witzig, wenn zwei Wörter ihren Bestandteilen nach eigentlich Gegenteiliges ausdrücken sollten (oder könnten), tatsächlich dann aber (fast) dieselbe Bedeutung haben.

Zum Beispiel zahlreich und zahllos: Zahlreich ist ungefähr dasselbe wie in großer Zahl, anders gesagt viele oder sehr viele. Dagegen könnte man Weiterlesen „Zahlreiche Zahllosigkeiten“

Verbalsystematische Verdrehungen

Vor einer Weile habe ich The Unfolding of Language von Guy Deutscher gelesen. Ein sehr lesenswertes Buch, wenn man sich für Sprache interessiert. Der Mann treibt in dem Buch eine Art Paläolinguistik und zeichnet nach, wie die menschliche Sprache sich vom Du-Jane-ich-Goethe-Stadium in grauer Vorzeit bis zum heutigen Stand entwickelt haben könnte oder mutmaßlich entwickelt haben dürfte.

Dabei behandelt er auch die verbreitete Ansicht, Sprache sei ständig im Verfall begriffen, da fortwährend Strukturen verschwinden, Formen bis zur Unkenntlichkeit abgeschliffen werden, Differenzierungen verblassen bis nur noch amorpher Sprachbrei übrigbleibe und die Sprache irgendwann zur Kommunikation gar nicht mehr zu gebrauchen sei, so jedenfalls die gängige Sicht zu Humboldts Zeiten.

Irgendwo in dem Buch gibt er ein Gedicht wieder, das er als Schüler geschrieben hatte, um seinen Verdruss über die unregelmäßigen Verbformen im Englischen zum Ausdruck zu bringen. Das Gedicht spielt mit den Unregelmäßigkeiten englischer Verbformen und ist ziemlich lustig.

Als deutscher Muttersprachler kann man Weiterlesen „Verbalsystematische Verdrehungen“

Pentatonisches

Vor einer Weile hatte ich ja ein schon etwas älteres Gedankenspiel zur Übertragung der grundlegenden Idee der Zwölftonmusik auf die Sprache wieder aufgenommen. Und jetzt frage ich mich pünktlich zum heutigen Internationalen Tag der Muttersprache, ob man nicht auch in die andere Richtung gehen und ein sprachliches Äquivalent zur Fünftonmusik bauen könnte, sozusagen als Muttersprachgymnastik.

Anderswo wird nur wieder (und oft reichlich larmoyant) über den unmittelbar bevorstehenden Untergang der deutschen Sprache wegen Anglizismenschwemme und Gendersprech gejammert. Das halte ich für völlig verfehlt – Weiterlesen „Pentatonisches“

The Quick Brown Fox

Pangramme, also Sätze, die jeden Buchstaben des Alphabets enthalten, sind hübsch. Echte Pangramme (sogenannte Isogramme), die jeden verfügbaren Buchstaben genau einmal enthalten, sind hübscher. Das in der Überschrift angesprochene englische Pangramm ist mit 35 Buchstaben recht lang und enthält mehrere Buchstaben mehrmals: The quick brown fox jumps over the lazy dog. Es gibt elegantere englische Pangramme, also kürzere, mit weniger doppelten Buchstaben, trotzdem ist der schnelle braune Fuchs wohl das bekannteste englische Pangramm.

Auf Deutsch gibt es laut Wikipedia mindestens drei echte Pangramme mit Umlauten und ß, davon zwei in neuer Rechtschreibung, die wenn schon nicht inhaltlich sinnvoll dann doch wenigstens grammatisch korrekt Weiterlesen „The Quick Brown Fox“

Wortteilgrenzen

Es gibt eine Reihe von Wörtern, die unterschiedlich zusammengesetzt sein und damit unterschiedliche Dinge bezeichnen könnten:

Lebensmittelpunkt – Lebensmittel-Punkt (Ausgabestelle für Lebensmittel) oder Lebens-Mittelpunkt (Wohnort, Wirkungsstätte)

Heilerfolge – eine Serie von Heilern oder Erfolge bei der Heilung

Dann gibt es Wörter, die Weiterlesen „Wortteilgrenzen“

Einsilbigkeiten

Die scherzhafte Frage nach der norddeutschen Stadt mit einer Silbe ist nicht mehr ganz neu. Dass die Antwort Bremen lautet (Brehm) ist sicher den meisten bekannt. Auch die zweisilbige norddeutsche Stadt kennt man: Kiel (Kí-jel). Dass Bremen manchmal doch zweisilbig ausgesprochen wird (Bré-jem) lassen wir hier mal beiseite.

Es gibt aber noch mehr einsilbige norddeutsche Städte, etwa Weiterlesen „Einsilbigkeiten“

Werwolf

Warum heißt der Werwolf eigentlich Werwolf? Die Herleitung nach Pfeifer, derzufolge sich das Wort zusammensetzt aus althochdeutsch/altsächsisch/altenglisch wer ‘Mann’ und dem in demselben Wörterbuch unter Wolf behandelten Substantiv, ist natürlich völlig haltlos.

Wenn es, wie man weiß, mehrere Jahrhunderte des Mittelalters gar nicht gab, können natürlich auch etymologische Erklärungen, die auf Sprachzeugnisse aus dieser Zeit zurückgreifen, Weiterlesen „Werwolf“

Dalbi qüwehn pävko zyg

Vor knapp hundert Jahren haben Arnold Schönberg, Josef Matthias Hauer, Herbert Eimert, Anton Webern, Josef Rufer und Alban Berg die Zwölftontechnik eingeführt (Details hier nachzulesen). Bei Musik, die nach einem der unter diesem Titel zusammengefassten Verfahren komponiert ist, muss jeder Ton der abendländischen Zwölftonskala einmal verwendet werden, bevor der erste zum zweiten Mal auftauchen darf. Oder so ähnlich. Es gibt da verschiedene Ausprägungen und Verfahren.

Der Witz von dem ganzen erschließt sich mir nicht. Das klingt für mich alles unangenehm schräg. Atonal eben, und dass man die Missklänge nicht mehr wie in der freien Atonalität einfach so fließen lässt, sondern sie nach einem bestimmten Schema fabriziert, macht sie für meine Ohren nicht besser. Aber egal, muss ja nicht jedem gefallen. Damals war das jedenfalls das ganz große Ding.

Die Literatur hat nie Vergleichbares geschafft. Weiterlesen „Dalbi qüwehn pävko zyg“